Kinder
haben schon von Geburt an einen Forschungsdrang,den es zu unterstützen gilt. Mit ihren Augen, ihrem
Mund und ihren Händen erkunden sie die Welt um sich herum und sich selbst.
Geräusche, Sprache und Musik machen das
Leben für sie zusehends spannend.
Sie
haben Vertrauen in die Welt und sind völlig unvoreingenommen.
Unsere
Aufgabe als Erziehende ist es ,diese natürlichen Instinkte zu unterstützen,indem wir ihnen viel Freiraum
geben sich selbst auszuprobieren, ihrer Phantasie Spielraum geben und
sie anzuleiten ,wo sie es benötigen.
Kinder
lernen auch ganz besonders viel durch Nachahmung der "Großen".
Durch
immer wiederkehrende Rituale und Abläufe ,gewinnen sie Vertrauen in sich
selbst und uns.
Neben
dem nötigen
Freiraum,sind auch klare Grenzen sehr wichtig fürs Kind,da es sich an uns orientiert.
Neben
Geborgenheit und Sicherheit wird ihnen vermittelt: "ich passe auf dich auf.
Du bist mir wichtig."
Unser
Leitbild ist der natürliche Lern- und Forscherdrang
des Kindes.
Wir möchten das Kind in seiner "Selbstfindung" unterstützen und seine Lust am Lernen bestärken.
Dafür bekommt jedes Kind die Zeit,die es für sich benötigt und wird in seinem
Entwicklungsstand gemäß gefördert.
Damit wir
die Kinder dort abholen können,wo sie sich entwicklungsmäßig grad befinden, richten wir uns anteilig am
Situationsansatz ,bringen Elemente der Montessori-Pädagogik ein (" Hilf mir es selbst zu tun" ) und
arbeiten übergreifend nach dem Berliner
Bildungsprogramm.
Durch
Sprache verständigen wir uns, verstehen
einander und lernen zu zuhören.
In Berlin
haben wir mittlerweile so viele unterschiedliche Kulturen vereint, dass wir
unser Augenmerk gezielt auf die Sprachförderung gelegt haben, damit
alle Kinder die gleichen Chancen und Lernfähigkeiten aufbauen können.
Ein
Sprachlernprogramm in kleinen Gruppen hilft den Kindern den Grund-Wortschatz zu
erweitern und zu vertiefen.
Das ABC
lernen die Kinder mit den "Alphas" kennen und üben dabei die Buchstaben ohne Mitlaute zu sprechen.
Das
Schriftbild wird durch Schwung-Schreib-Übungen gefestigt und natürlich lernen die Kinder schonmal ihren Namen zu schreiben.
Auch durch
Musik lernen die Kinder viel und deshalb wird bei uns täglich im Morgenkreis gesungen.Dabei singen wir Lieder aus
dem Deutschen Volksgut, neuere ,zeitangemessene Lieder ,aber auch Lieder in
anderen Sprachen,wie zum Beispiel in
englisch oder französisch.
Mit
unserem kleinen Sahne-Teufel Bus können wir spontan mit einer
kleinen Gruppe überallhin Ausflüge machen.
Damit die
Kinder sich ihrer Umwelt bewusst werden und auch mal sehen woher einige unsere
Lebensmittel kommen und entstehen, fahren wir gern mal zum Bauernhof, oder in
die Domäne Dahlem,einem alten
Rittergut.
Mit auf
dem jährlichen Plan steht immer
unser Ausflug raus nach Germendorf, dort können die Kinder freilaufende
Rehe füttern, auf den Ponys reiten oder
im Dino-Park eine Reise zurück in die Zeit der Urzeit
-Echsen machen.
Naturwissenschaftliche
Erfahrungen machen die Kinder nicht nur während ihrer Ausflüge.
Im
Kinderladen fordern wir ihre Sinne heraus, wecken ihr Interesse an den
unterschiedlichen Ländern und Kulturen unserer
Welt und gehen auch gern zur Sternwarte, um den Geschichten der Sternenbilder
zu lauschen.
Wir haben
auch unser eigenes Miniatur-Sonnensystem und erkunden einen kleinen Teil des
Weltraums damit.
Ausflüge in den nahegelegenen Grunewald sind bei
fast jedem
Wetter ein Vergnügen. Dort bauen wir aus großen Ästen "Hexenhäuser"
,gehen auf die suche nach Pilzen oder beobachten
Käfer und andere Insekten bei ihrer Arbeit.
Nebenbei
können wir beobachten, wie die Jahreszeiten und Monate die Bäume und
Blätter verändern, und den Duft genießen ,wenn es geregnet hatte und
die Erde ganz feucht ist.
In
unserem Kinderladen bieten wir den Kindern viele unterschiedliche Materialien an
,damit sie ihrer Kreativität Ausdruck verleihen können.
Farben
mit unterschiedlicher Konsistenz: feste Farben ,wie Wachsmaler ,Buntstifte und
Kreiden oder flüssige Farben mit Körnung ,um die Sinne anzuregen ,Bio Colors ,damit auch keine
Gefahr für die Kleinsten besteht, wenn
sie sie mal "kosten" , sind nur ein paar Beispiele hierfür.
Sie fühlen die Farben ,vermischen sie, tragen sie mal ganz dick
mit den Fingern auf , mal ganz zart mit dem Pinsel und das machen auch schon
die Kleinsten mit großer Begeisterung und Ausdauer.
Naturmaterialien
wie Holz, Papier ,Federn, Stoff oder Filz werde gern zum Basteln und
weiterverarbeiten benutzt. Auch in Handwerkliche Aufgaben werden sie mit
einbezogen,können lernen mit Filz Figuren
zu formen oder mit dem Webrahmen Decken zu weben.
Schneiden
und Kleben trainiert die Feinmotorik und ganz nebenbei lernen sie auch
was über Mathematik ,Mengenlehre und Geometrie: wieviel Klebe
benötige ich für diese Fläche?Was passiert, wenn ich zu
viel oder wenig Klebe Auftrage? Welche Form hat das?
Wir geben
den Kindern neben angeleiteten Aufgaben auch viel Zeit und Gelegenheit sich
selbst am Bastelmaterial auszuprobieren.
Oft
kleben sie Wild drauf los, schnipseln Papier in verschiedenen Größen und lassen ihre ganz persönlichen Kunstwerke.
Mit Ton,
Salzteig oder Knete formen sich die Kleinen und Größen ihre ganz eigenen Kreationen.
Das
Kneten mit Softknete ,wird oft schon vor
dem Frühstück mit Begeisterung gemacht und auch zwischendurch ist es
immer ein Riesen Spaß für sie zu sehen, was daraus alles entstehen kann.
Kinder
toben und klettern gern und viel!
Sie
erklimmen Burgen, balancieren auf Bordsteinrändern, krabbeln durch Höhlen und Gebüsche und springen von den höchsten Steinen herunter.
Damit sie
das auch so oft wie möglich machen können, besuchen wir fast täglich die nahegelegenen
Spielplätze der Umgebung.
Dort gibt
es auch Fußballplätze, zum Ballspielen oder Fangen spielen und natürlich auch um dort mal ausgiebig Sport zu machen.
Doch auch
in den Räumen des Kinderladens haben
sie hier genug Platz und Gelegenheit dafür.
Ob Yoga
oder Softball Spiele, in unserem "Toberaum" ist vieles möglich. Regelmäßig wird hier Sport angeboten, wo die Kinder Purzelbäume üben, auf Halbkugeln
balancieren, Entspannungsübungen machen oder sich einfach
selbst Spiele ausdenken und rennen, hopsen, sich drehen und herumtollen.
Wanderungen
durch den Wald und Spaziergänge werden bei fast jedem
Wetter gemacht.
Schneeballschlachten
im Winter, sich in Blättern wälzen im Herbst oder durch Pfützen springen machen nämlich auch viel Spaß.
Elternarbeit/Erziehungspartnerschaft
ist uns sehr wichtig. Allerdings erwarten wir nicht, dass sie bei uns putzen
oder kochen,denn dafür haben wir Personal.
Der
Kinderladen ist der Ort, an dem Kinder oft ihre ersten sozialen Kontakte mit
anderen Kindern knüpfen , Grundregeln fürs Leben kennenlernen und sich für mehrere Stunden von ihren Eltern trennen. Stück für Stück werden sie selbstständiger und darin wollen wir
sie gemeinsam bestärken.
Wir möchten keinesfalls
als Aufbewahrungsort gesehen werden, wird doch viel mehr gemacht,als nur auf
die Kinder aufzupassen.
Es ist
uns sehr wichtig mit den Eltern zu kooperieren, regelmäßige Gespräche über die Entwicklung ihres Kindes zu führen und ihnen
Einblicke in den Kinderladen -Alltag zu gewähren.
Dazu gehört auch,dass die Eltern sich unsere Hausordnung durchlesen und beachten,
an Elternabenden und Mitgliederversammlungen teilnehmen und sich an unserer
Pinnwand zu informieren, was wir so geplant haben mit den Kindern.
Es ist
viel einfacher an nur ein Kind zu denken ,als an 25 Kinder, deshalb möchten wir ,dass die Eltern uns unterstützen an regelmäßige Aufgaben zu denken, wie
die Bettwäsche zum waschen mitzunehmen
oder die Zahnbürsten auszuwechseln und die
Wechselwäsche zu erneuern.
Die
Aufgaben der Eltern sehen wir darin, es uns und ihrem Kind leichter zu machen
sich einzuleben und wohl zu fühlen.
Deshalb
ist es wichtig, dass wir gemeinsam Lösungen in schwierigen
Situationen finden und uns regelmäßig austauschen, wenn Veränderungen des Kindes aufgefallen sind.
Gern können die Eltern auch ein
individuelles Entwicklungsgespräch mit uns führen,welches dann nach Termin gemacht wird.
Um
einander besser kennenzulernen machen wir mehrmals im Jahr kleine Feste, bei
denen alle Eltern und Erzieherinnen sich entspannt unterhalten können. Jeder bringt etwas zum Essen mit und hilft entweder
bei den Vorbereitungen oder beim Aufräumen.
Besonders
schön ist es,wenn die Eltern dann
etwas aus ihrem Heimatland zu essen mitbringen.
In
unserem Kinderladen gibt es nur eine große Gruppe mit insgesamt vier
Erzieherinnen.
Wir
arbeiten "offen", das heißt, alle gehören zusammen ,jeder Raum steht jedem Kind zur Verfügung.
Die große Altersmischung gibt den Kindern viele Gelegenheiten
voneinander zu lernen und sich umeinander zu kümmern.
Zum einen
lernen die Kleinen oft viel schneller ,da sie es den Älteren nachahmen wollen. Andererseits üben sich die Großen in Rücksichtnahme und
Hilfsbereitschaft.
Der
Vorteil der "offenen Arbeit zeigte sich besonders während der
Eingewöhnung der "Neuankömmlinge", da sich zwar eine Erzieherin
besonders um
das Eingewöhnungskind kümmert, aber auch die anderen stets in greifbarer
Nähe sind und mit kennengelernt werden.
Das Kind
hat so die Auswahl, mit welcher Erzieherin es besonders gut harmoniert.
Wenn
diese eine dann aber mal fehlen sollte, kennt es die anderen
Erzieherinnen
meist schon so gut, dass es sich nicht so verloren fühlt.
Damit
aber alle ihrem Alter entsprechend gefördert werden, teilen wir die
Gruppe auch auf.
Die
Kinder sollen oft mit gleichaltrigen spielen können oder an Angeboten
teilnehmen können,die ihrem Alter
entsprechend angepasst werden.
Oft
teilen wir die Gruppe ,wenn wir zum Spielplatz wollen oder Vorschulprogramm
machen.
Während die Kinder bis 3
1/2 Jahren nach draußen zum Spielen gehen, machen
die Kinder ab vier Jahren im Kinderladen Programm. Nachmittags gehen diese
wiederum zum Spielplatz und die Jüngsten gehen schlafen.
Natürlich gehen wir auch öfter alle zusammen raus,vor
allem zu Tagesausflügen oder Spielplätzen und an anderen Tagen,haben die Kleinen den Kinderladen
vormittags ganz für sich allein und können alle Räume nutzen ,ohne dass sie von
den Größen eingeschränkt werden.
Wir möchten den Kindern ein familiäres Umfeld bieten,deshalb wird
immer gemeinsam gegessen,denn dabei unterhalten sie sich schon während des Frühstücks sehr angeregt über Erlebtes oder Geplantes
und oft einfach nur über ziemlich lustige Dinge.
Um das
Gemeinschaftsgefühl weiter zu vertiefen, machen
wir jährlich eine Kinderladen-Reise
von drei Tagen in die Umgebung von Berlin.Allerdings nehmen wir erst Kinder ab
drei Jahren mit, denn so eine Reise erfordert schon eine Menge Selbstständigkeit und viele Kinder übernachten dann zum ersten Mal
woanders.
So eine
Reise ist immer sehr anstrengend, nicht zuletzt auch für die Erzieher ,aber es macht jede Menge Spaß und die Kinder wachsen immer ein wenig mehr zusammen
dabei.